Erste Eindrücke von Jordanien und Amman
Die Anreise war schon mal ein tolles Erlebnis. Nicht nur, weil wir Crown Class geflogen sind und richtig verwöhnt wurden und sehr viel Platz hatten; auch die Economy Class hat übrigens schöne breite Sitze und die Mitarbeiter sind sehr freundlich.
Der Anflug auf Amman war absolut beeindruckend, weil man von oben die Landschaft richtig bewundern konnte. Die Wüste mit ihren Mustern und diese ewige Weite. Leider war es schon zu dunkel zum Fotografieren. Der Flughafen ist neu gebaut und wurde erst vor wenigen Monaten eröffnet und ist ebenfalls sehr beeindruckend.
Und schon bei der Anreise zeigt sich, dass alles, was an ich an Reiseinformationen über Jordanien gefunden habe, überholt ist. Das Visum für eine Person kostet 40 Dinar. Nicht erschrecken; geschrieben sind es 4000 D. Wir haben im Vorfeld keine Jordan Dollars bekommen können. Der Flughafen ist aber darauf vorbereitet. Es gibt eine Wechselstube direkt beim Gate. Allerdings wird man dort auch gleich geschröpft. Der Wechselkurs ist quasi 1:1, aber wir haben für 100 Euro nur 81 JD bekommen. Die Einreiseformalitäten sind ein eigenes System: Erst beantragt man ein Visum und zahlt dafür und dann muss man es am Nebenschalter Stempeln lassen. Dort wird dann auch ein Foto der Iris gemacht…
Abgeholt wurden wir direkt vor der Gepäckausgabe. In Jordanien gibt es übrigens auch wieder einen security check beim Verlassen des Flughafens. Auch das gesamte Gepäck. Mit der security haben es die Jordanier. Beim betreten von vielen Gebäuden muss man sein Gepäck auf ein Band legen und selber durch diesen Metalldetektoe gehen; beim Hotel, Einkaufszentrum, Foyers von Bürogebäuden usw. Allerdings passiert meistens gar nichts, wenn das Gerät dann Alarm schlägt. Hauptsache es gibt ein Gefühl von Sicherheit.
Vor sehr vielen Gebäuden gibt es Wachposten mit mehr oder weniger Bewaffnung. Und das, obwohl es eigentlich bisher noch keinerlei Anschläge gab. Wahrscheinlich aufgrund der Bewachung nicht.
Heute waren wir in Amman unterwegs. Wir fragen unseren Fahrer Löcher in den Bauch und er versucht uns Auskunft zu geben. Wir wissen jetzt, was ein Schaf kostet (400.000) und eine gekaufte Wohnung (250000.000) uvm.
Ganz Amman ist sandfarben. Das kommt von einem Gesetz, was lediglich den Bau mit Sandstein erlaubt. Keine anderen Baumaterialien oder Farben sind erlaubt. Daher ist wohl die Architektur insgesamt so detailreich, weil wohl jeder versucht, seinem Gebäude einen individuellen Look zu geben. Auch an den Hochhäusern finden sich Rundbögen, Verzierungen, Türmchen und andere orientalisch anmutende Verzierungen.
Die Stadt ist auf internationale Besucher ausgerichtet. Viele Straßenschilder sind zweisprachig und sehr sehr viele Menschen sprechen Englisch (60 % der Bevölkerung). Dafür gibt es aber nur einen in Jordanien, der Chinesisch kann. Er hat dafür viel zu tun und verdient bis zu 400.000 am Tag; meint unser Fahrer.
Wir haben das Gefühl, dass außer uns kein Tourist in Amman ist. In unserem Hotel gibt es viele Geschäftsreisende, aber keine Urlauber.
Die meisten Frauen tragen Kopftuch, aber es gibt auch Vollverschleierte. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Frauen im Minirock und Rücken- oder schulterfrei (ich hätte doch anders packen können).
Unser Fahrer gibt Achim die Hand, aber mir nicht. Ansonsten konnte ich aber bisher mit allen Männern in Geschäften oder Restaurants reden. Beim Besuch der Hauptmoschee von Amman wurde es aber kompliziert. Zunächst wollte man uns mit dem Wagen gar nicht aufs Gelände lassen, weil ich keine Kopfbedeckung hatte. Also habe ich einen Schal umgebunden, dann wurde ich aber vom nächsten Sicherheitsmenschen taxiert und brauchte doch moch mehr Bekleidung, weil wohl noch zu viel Haut sichtbar war. Witzigerweise durfte ich sogar in die Moschee hinein, Achim wurde jedoch abgewiesen. Die Moschee ist wirklich beeindruckend. Tausend Gläubige passen hinein (Männer und Frauen getrennt) und es gibt eine riesige Gartenanlage. Erbaut wurde sie 2005.
Insgesamt sind alle Menschen, denen wir bisher begegnet sind sehr freundlich. Oft werden wir mit „welcome to Jordan“ empfangen und alle Fragen andauernd nach, ob wir etwas brauchen und ob es uns gut geht. Davon könnte sich manches touristische Unternehmen daheim eine dicke Scheibe abschneiden.
Das Wetter war heute zum Einstieg nicht so gut: Nur 29 Grad und bedeckt. Aber wir haben schon viel gesehen und erlebt. Unser Fahrer bringt uns auch in die richtigen Restaurants und Geschäfte, wo man wohl als normaler Tourist nicht hin findet. So waren wir heute in einem Shishaladen und einem Gewürzemarkt. Die Versuchung ist groß da zuzuschlagen, aber mit Kreditkarte zahlen geht nicht, obwohl sehr viele einen solchen Aufkleber an der Tür haben.
Das Essen ist großteils amerikanisch. Es gibt alle gängigen Fastfoodrestaurants, aber es gibt auch traditionelles orientalisches. Das Frühstück im Hotel bietet neben Wurst- und Käseaufschnitt auch Hummus und Foul.
Morgen geht es in den Norden zu den römischen Ruinen…
#jor14
Ich beneide Euch.
Zudem rechne ich jetzt hin und her und überlege wo ich hierzulande für 625 Schafe eine Wohnung kaufen kann.
Du solltest in Ziegen investieren. Die kosten 600000 bis 700000. Da brauchst Du dann eine kleinere Herde für Deinen Wohnungskauf…