Jagdmuseum in Schloss Stainz

 

Mein zweiter Besuch als Fran galt gerade noch rechtzeitig dem Jagdmuseum auf Schloss Stainz mit der Sonderausstellung „Kultur des Essens“.

Ganz ehrlich: Ein Jagdmuseum hätte ich nie besucht! Das Schloss vielleicht, aber ein Jagdmuseum interessiert mich überhaupt nicht, umso überraschter waren wir, dass wir knapp drei Stunden da waren. Aber der Reihe nach…

Die Anfahrt zum Schloss ist schon atemberaubend. Es gibt einen großen Parkplatz und alles ist gut beschildert. Der Eingang war auch schnell gefunden. Allerdings wird es innen drin etwas komplizierter. Die Dame am Empfang hat es uns erklärt: „Erst die Räume hier, dann wieder raus und dann durch die Arkaden… “ Also quasi ein zweigeteiltes Museum. Die ersten beiden Räume haben wir relativ schnell erledigt. Es gab Infos zum Schloss, zur Bodenbeschaffenheit, eine Art Genussregal und eine Landkarte mit Infos. Die hat uns etwas länger beschäftigt, weil man da selber tätig werden kann. Ich liebe es, wenn man im Museum selber etwas tun darf oder gar etwas anfassen darf!

Dann also raus, durch die Arkaden, den wunderschönen Schlosshof bewundern (Gibt es da eigentlich einen Weihnachtsmarkt? Das wäre sehr romantisch.) und es geht in ein imposantes Treppenhaus. Da hängen schon die ersten Jagdtrophäen und es fliegt über einem ein sehr imposanter Adler.

 

Oben wurden wir von einer Dame empfangen, die unsere Eintrittskarte kontrolliert hat und uns erklärt hat, wo wir hingehen müssen. Warum ist der Aufbau so kompliziert, dass er erklärungsbedürftig ist? Und dann ging es los mit der Geschichte der Jagd. Wir waren sehr beeindruckt. Es gibt Schubladen, die man ausziehen kann und überall interaktive Sachen. Man kann sich die Töne von Lockpfeifen anhören, Musik abspielen, es gibt Touchscreens mit Infos und Rätsel und sogar ein Quiz, was man gegeneinander spielen kann. Es werden Waffen gezeigt, Gemälde und jede Menge Jagdzubehör. Es geht um die Geschichte und die soziale Stellung bei Jagdgesellschaften oder Wilderern und man kann alte Filme anschauen, zum Beispiel vom Erzherzog auf der Jagd.  Man kann in diesem Museum wirklich Stunden zubringen.

 

Als wir aus dem ersten Teil wieder heraus kamen, wollten wir in die Sonderausstellung, aber das „durften“ wir nicht. Die freundliche Dame erklärte uns, wir müssten erst in den zweiten Stock… Na dann! Aber auch da, jede Menge zu entdecken. Ein großer Raum voller Tiere und man kann überprüfen, ob man sie kennt… In einem weiteren Teil geht es um die Landwirtschaft. Auch hier ist es interessant zu sehen, wie man früher gearbeitet hat. Wie im Jagdbereich, gibt es auch für landwirtschaftliche Geräte einen Raum voller Ausstellungsstücke, aber da kann man leider nicht herausfinden, wofür die Geräte sind. Das ist schade, weil wahrscheinlich kaum noch jemand weiß, was man mit den Geräten hergestellt hat.

 

Dann endlich die Sonderausstellung zur Esskultur. Sehr beeindruckend war ein alter Essensplan und die Darstellung von verschiedenen Küchen. Die Schüsseln, aus denen gemeinsam gegessen wurde, waren ganz schön groß. Es gab alte Verpackungen und Reklametafeln zu bewundern. Auch hier war alles gut präsentiert.

 

Der Eintritt kostet normalerweise 8 Euro, was ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis ist. Man bekommt dort wirklich jede Menge geboten. Das Museum macht eine Winterpause und ist ab März wieder geöffnet.

Insgesamt ein sehr interessantes Museum. Auch für Kinder geeignet. Die vielen Mitmach-Möglichkeiten lassen die Zeit sehr schnell vergehen und man lernt einiges. Zur nächsten Sonderausstellung bin ich sicher wieder da.

Anschließend ging es natürlich noch ins Schlosscafe… Auch sehr zu empfehlen.

Was ich mir noch wünschen würde:

  • Eine genauere Beschreibung, wofür die Geräte benutzt wurden (besonders in dem großen Raum, wo sie angeleuchtet werden)
  • Darstellung der Bio-Landwirtschaft
  • Einen Übersichtsplan – auch virtuell fürs Smartphone
  • WLAN

 

Nach oben scrollen

Entdecke mehr von MoMe - Monika Meurer

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen